Alexius Meinongs und Vittorio Benussis Wahrnehmungsanalysen stellen im psychologischen Panorama der Jahrhundertwende durchaus bemerkenswerte Erneuerungsansätze dar, die die so genannte Grazer Schule der Psychologie entscheidend prägen. Die vorliegende Arbeit rekonstruiert beide Ansätze und stellt hierbei deren gemeinsame Voraussetzungen und divergierenden Lösungen heraus. Denn bei Meinong wird das Wahrnehmungsphänomen zunehmend durch die philosophische Linse der Gegenstandstheorie untersucht, so daß seine Wahrnehmungsanalyse eher erklärend als phänomenologisch-deskriptiv orientiert ist. Benussi distanziert sich allmählich von den Grundthesen seines Lehrers, indem er das durchaus eigenständige Projekt einer „genetischen Experimentalphänomenologie“ entwickelt, das ihn in die Nähe der Husserl’schen Phänomenologie bringt und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Berliner Gestalttheorie führt.
Antonelli, M., Manotta, M. (2009). Meinongs und Benussis Phänomenologie der Wahrnehmung. In Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für österreichische Philosophie (a cura di), Meinong Studies, Volume 3 (pp. 123-173). Frankfurt a. M. : Ontos Verlag.
Meinongs und Benussis Phänomenologie der Wahrnehmung
ANTONELLI, MAURO;MANOTTA, MARINA
2009
Abstract
Alexius Meinongs und Vittorio Benussis Wahrnehmungsanalysen stellen im psychologischen Panorama der Jahrhundertwende durchaus bemerkenswerte Erneuerungsansätze dar, die die so genannte Grazer Schule der Psychologie entscheidend prägen. Die vorliegende Arbeit rekonstruiert beide Ansätze und stellt hierbei deren gemeinsame Voraussetzungen und divergierenden Lösungen heraus. Denn bei Meinong wird das Wahrnehmungsphänomen zunehmend durch die philosophische Linse der Gegenstandstheorie untersucht, so daß seine Wahrnehmungsanalyse eher erklärend als phänomenologisch-deskriptiv orientiert ist. Benussi distanziert sich allmählich von den Grundthesen seines Lehrers, indem er das durchaus eigenständige Projekt einer „genetischen Experimentalphänomenologie“ entwickelt, das ihn in die Nähe der Husserl’schen Phänomenologie bringt und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Berliner Gestalttheorie führt.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.